Ergotherapie für Kinder:
Pädiatrische Schwerpunkte unserer Praxis

Marburger Konzentrationstraining für Kinder

Kinder auf ihrem ganz persönlichen Weg zu begleiten ist eine ebenso wunderbare wie fordernde Aufgabe. Werden deutliche Abweichungen von dem Entwicklungsstand Gleichaltriger oder Auffälligkeiten im Spiel- und Sozialverhalten wahrgenommen, sind wir Ergotherapeutinnen an Ihrer Seite. Wir unterstützen Ihr Kind dabei, eine möglichst altersgemäße Selbständigkeit und Handlungskompetenz zu erreichen. Wir beraten Sie gerne und stehen im regen Kontakt zu Ärzten, Psychologen, anderen Therapeuten, Erziehern und Pädagogen.

Häufige Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen können sein:

  • Entwicklungsverzögerungen
  • Sensorische Integrationsstörung
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Konzentrationsschwäche
  • Aufmerksamkeitsstörungen ADS/ADHS
  • Grobmotorische Störungen (z. B. Koordinationsstörungen)
  • feinmotorische Störungen (z. B. in der Handgeschicklichkeit)
  • Lernstörungen, Teilleistungsschwächen (LRS und Dyskalkulie)
  • Probleme in der Handlungsplanung
  • Asperger-Syndrom und Autismus
  • Syndrome: Down-Syndrom, Prader-Willi-Syndrom u. a.
  • geistige und / oder körperliche Beeinträchtigungen
  • Verhaltensauffälligkeiten

Es muss nicht immer eine Störung oder ein Defizit vorliegen: eine Besonderheit kann auch die Hochbegabung sein. Auch in diesem Falle beraten wir Sie gerne und unterstützen Ihr Kind.

Unsere Behandlungskonzepte in der Pädiatrie

Neben gestalterischen und handwerklichen Techniken wenden wir folgende ergotherapeutische Behandlungen an:

Neurofeedback für Kinder

Entspannung und Konzentration steuern, Stress reduzieren

Das Neurofeedback ist eine spezielle computergestützte Trainingsmethode, die die Hirnströme und Informationen des Elektroenzephalogramms (EEG) fortlaufend misst und auswertet. Wenn es zu Schwankungen der Messwerte kommt, erhält der Trainierende optische oder akustische Signale als Feedback.

Das Anwendungsspektrum für das Neurofeedback ist groß: z. B. Wahrnehmung- und Wahrnehmungsverarbeitung, Aktions- und Reaktionsfähigkeit, Stressbewältigung und Stabilität, Entspannung sowie Leistungssteigerung. Denkprozesse, Verhalten und Konzentration lassen sich dadurch positiv beeinflussen.

Sensorische Integrationstherapie (SI)

Wahrnehmung verarbeiten und Handlungskompetenzen erlernen

Permanent wirken zahllose Sinneseindrücke auf uns ein, die es zu verarbeiten gilt. Wahrnehmung und die Verarbeitung all dieser Reize können beeinträchtigt sein. Hier setzt die sensorische Integrationstherapie an, die spielerisch motorische und emotionale Handlungen verbessert. Sie strukturiert und integriert die Wahrnehmungsverarbeitung – um so die Handlungskompetenz des Kindes zu fördern. Das dadurch emotional stabilisierte Kind wird selbstsicherer und sein Handeln erfolgreicher.

Affolter-Modell

„Geführte Interaktionstherapie“ bei Kindern

Kinder mit Wahrnehmungsstörungen im taktil-kinästhetischen Bereich (Spüren & Bewegen) benötigen begreifbare Lernsituationen. Das „therapeutische Führen“ steht dabei im Vordergrund, bei dem alltägliche Bewegungen des Kindes durch den Therapeuten „geführt“ werden, damit eine Beziehung zur Umwelt entsteht und sich Wahrnehmung verbessert.

Fein- und Grafomotoriktraining / Händigkeit

Hand entkrampfen und Schreiben erleichtern

Das Erlernen und Ausüben des Schreibens, Malens und der Handgeschicklichkeit kann schwierig sein: Beispielsweise schreibt das Kind zu langsam, unleserlich oder verkrampft. Ziel der Therapie ist es Fertigkeiten in diesen Bereichen zu verbessern, gute Strategien für den Alltag zu ermitteln (Beratung bei linkshändigen Kindern) und das Schreiben und Malen sowie den Umgang mit dem Stift zu erleichtern.

Grobmotorik und Koordination

Körpergefühl entwickeln und Gleichgewicht fördern

Hier werden z. B. Muskeltonus, Körperhaltung und -bewegung sowie Koordination geschult. Die Körperwahrnehmung, das psychomotorische Tempo und die Qualität der Bewegungsabläufe verbessern sich.

Marburger Konzentrationstraining (MKT)

Konzentration trainieren und Interaktion fördern

Das Marburger Konzentrationstraining wendet sich an Vorschul-, Schulkinder und Jugendliche. Auch andere profitieren davon, denn das Training zielt darauf ab, sich mehr zuzutrauen, sich wirkungsvoller zu steuern, leistungsbereiter zu werden und konstruktiv mit Fehlern umzugehen. Erwünschtes Verhalten wird spielerisch erlernt, strukturiertes Denken, Feinmotorik und die Interaktion mit den einbezogenen Eltern verbessert.

Diese Therapie eignet sich u. a. auch gut für Kinder mit ADS/ADHS. Das Marburger Konzentrationstraining setzt Erkenntnisse aus der kognitiven Verhaltenstherapie um.

Marburger Verhaltenstraining (MVT)

Impulskontrolle steigern und Konfliktlösungen finden

Dieses Training richtet sich an unruhige und impulsive Kinder, die nach einer festen Struktur in einer Gruppe trainiert werden. Dazu gehören: Das dynamische Spiel, die Entspannung, Übungen zur Begrenzung, Wahrnehmungsübungen, Intervention und freies Spiel.

Ziele des Trainings sind eine bessere Impulskontrolle sowie Selbstregulation und Regelakzeptanz zu erlangen. Auch der Umgang mit Wut und die Selbst- und Fremdwahrnehmung werden positiv beeinflusst.

Konzentrationstraining nach Lauth und Schlottke

Arbeitsweise strukturieren und Kontrolle erlernen

Dieses Aufmerksamkeitstraining wendet sich an Kinder mit ADS/ADHS und an alle, die ihre Arbeitsweise fehlerfreier und strukturierter gestalten wollen, um z. B. in der Schule besser lernen zu können, ruhiger zu werden sowie die Hausaufgaben konzentrierter bewältigen zu können. Eltern und weitere Bezugspersonen sind in das ganzheitliche Training mit einzubeziehen.

Behandlung nach THOP

Verhalten optimieren und soziale Gefüge stützen

THOP ist ein Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Verhalten. Die Behandlung beinhaltet verhaltenstherapeutische Prozesse und unterstützt das psychosoziale Gefüge in der Familie, im Kindergarten und in der Schule durch positive, neu erlernte Verhaltensveränderungen.

Attentioner

Eindrücke verarbeiten und Geräusche ausblenden

Wer Schwierigkeiten hat, Ablenkungen wie Gespräche oder andere Umgebungsgeräusche auszublenden und sich zu konzentrieren, profitiert vom Attentioner-Programm. Kinder üben wichtige von unwichtigen Eindrücken zu trennen und Reize parallel zu verarbeiten.

Reminder

Merkfähigkeit üben und Anforderungen bewältigen

Manche Kinder haben Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen, ohne dass eine Intelligenzminderung vorliegt. Reminder basiert auf neurologischen Erkenntnissen, trainiert die Aufmerksamkeit und multimodale Wahrnehmungen. Generelle Strategien für den Umgang mit schulischen und alltäglichen Anforderungen ergänzen die Methode.

Dimensioner

Wahrnehmung prüfen und Strategien entwickeln

Das Kind lässt z. B. Buchstaben aus oder hat Probleme, Entfernungen einzuschätzen (räumlich- konstruktive Störungen). Solche und ähnliche Auffälligkeiten können auf eine visuelle Wahrnehmungsstörung hinweisen, die Schwierigkeiten beim schulischen und sozialen Lernen verursachen kann. Das Dimensioner-Programm vermittelt Strategien, um die Anforderungen des kindlichen Alltags erfolgreich zu bewältigen.

Forced use (Taub‘sche Bewegungstherapie)

Aktivität fördern und motorisches Lernen ermöglichen

Kinder, die eine Bewegungseinschränkung oder Lähmung eines Körperteils haben (z. B. nach Schlaganfall, Hirnblutung oder sonstigen Hirnverletzungen), benutzen für alltägliche Aufgaben verstärkt ihre weniger betroffene Seite. Durch Nichtgebrauch und Wegbinden des gesunden Körperteils (z. B. des Armes) wird das Kind motiviert das betroffene Körperteil aktiv zu nutzen und so die Beweglichkeit und die motorischen Fähigkeiten zu verbessern.

Unser gemeinsames Vorgehen

Wenn Sie mit Ihrem Kind zu uns kommen möchten, Näheres zu den Behandlungsmethoden erfahren wollen oder Ihnen ein Begriff auf unserer Homepage fehlt, sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne.